Milchwirtschaft, Waldneukirchen

vulgo „Köglgut“
Herbert und Angelika Huemer-Kals
4595 Waldneukirchen
 
Betriebliche Eckdaten
26 ha landw. genutzte Fläche
Ackerbau
Milchwirtschaft

Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?

Das „Köglgut“ in der Ortschaft St. Nikola in Waldneukirchen ist ein typischer Milchwirtschaftsbetrieb in der Flyschzone, der wegen seiner exponierten Lage in den alten Schriften auch als „Köglbergergut“ bezeichnet wird. Im Laufe der Zeit hat sich in der kleinbetrieblichen Bewirtschaftungsform viel verändert. Neue Bestimmungen des Tierschutzgesetzes brachten eine massive Umgestaltung und Neukonzeption des Betriebes mit sich.

Die bisherigen Liege- und Laufflächen von rund 300 Quadratmeter bei einem Bestand von fast 30 Milchkühen reichten nach den neuen Bestimmungen nicht mehr aus. „Wir hätten mit dem Betrieb des Hofes aufhören müssen, wenn wir nicht einen neuen Stall gebaut hätten“, erklärt der Besitzer Herbert Huemer-Kals.


Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?

Zwei Jahre lang plante die Familie wie sie die Umsetzung des erhöhten Platzbedarfs für die Kühe im Vierkanter durchführen könnten. Entwürfe zum Verlängern des Daches und eines Ausbaus der Stallanlagen im Vierkanter wurden wieder verworfen, weil die Licht- und Lüftungsverhältnisse überhaupt nicht mehr passten. Schließlich reifte der Plan eines eigenständigen, freistehenden Stallgebäudes, das sich harmonisch in die hügelige Umgebung des Hofes einfügen sollte.

Den Besitzern waren das Stallklima und die Ausrichtung des Stallgebäudes für eine optimale Entlüftung in West-Ost-Richtung sehr wichtig. Erkenntnisse aus dem praktischen Arbeitsablauf und arbeitserleichternde Einrichtungen wie eine Krananlage, die Heu und Stroh aus dem Lagerbereich im Vierkanthof rationell und kräftespendend in den neuen Stall transportiert, wurden in die Pläne und die Bauausführung integriert.

Wegen der besonderen handwerklichen und technischen Fähigkeiten konnten die Kosten gesenkt werden. Der Aufwand an Investitionsmittel war aber dennoch sehr hoch. Die fachkundige Beratung von der Landwirtschaftskammer war hilfreich, um die tatsächlichen und die langfristigen Kosten richtig einzuschätzen.


Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?

Heute stehen 35 Milchkühe im Stall auf einer „Stroh-Mist-Matratze“ und sie haben ein überaus großzügiges Platzangebot von 1500 Quadratmetern zur Verfügung. Hochtechnisch eingerichtet ist der Melkstand: während die Kühe von Betriebsleiterin Angelika gemolken werden, erledigen die anderen Familienmitglieder die Reinigungs- und Fütterungsarbeiten.


 

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