Hofspargel und Christbäume, Kronstorf

Spargelhof vulgo „Höller im Teufelsgraben“
Johanna und Josef Öllinger
4484 Kronstorf
www.hofspargel.at
 
Betriebliche Eckdaten
52 ha landw. genutzte Fläche
Ackerbau, Hofspargel,
Christbaumkultur


Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?

1987 kauften die Eltern von Josef Öllinger den „Höllerhof im Teufelsgraben“. Seit den 30er Jahren lebte keine Eigentümerfamilie mehr am Hof, die Landwirtschaft wurde vom Verwalter geführt und nur die Arbeitskräfte waren dort untergebracht.
Die jahrzehntelange Vernachlässigung hat ihre Spuren hinterlassen, der Wohntrakt war komplett baufällig. Für Josef Öllinger, der den Vierkanter von seinen Eltern übernommen hat, stand fest, dass der Hof von Grund auf saniert, aber so viel wie möglich von der bestehenden Bausubstanz erhalten werden sollte.


Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?

Josef Öllinger wurde für die nächsten 20 Jahre Pendler zwischen dem elterlichen Hof in Leonding sowie der Landwirtschaft und Baustelle am Vierkanthof in Kronstorf.

Die Unterstützung eines Architekten war bei der Planung sehr wichtig. Besonders im Bezug auf die Raumaufteilung im neu errichteten Wohntrakt. Die zentralen Wohnräume waren leider nicht mehr zu retten und mussten komplett herausgerissen werden, sodass das Dach zeitweise nur auf Stützen über dem Boden schwebte. Wasser- und Stromleitungen sowie die gesamte Kanalisation wurden von Grund auf erneuert. Die feuchten Mauern wurden trocken gelegt, Fenster, Türen und Tore getauscht, Decken und Mauerwerk renoviert oder neu errichtet. Nach und nach wurden Ställe herausgerissen und zu Garagen und Lagerräumen adaptiert, Gewölbe blieben erhalten.


Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?

Das Ehepaar Öllinger ist 2010 am Höllerhof eingezogen und bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb mit Spargelfeldern und Christbaumkulturen. Auch wenn die Sanierung und Erhaltung eines Vierkanters mit großem Aufwand verbunden ist – die Investitionen haben sich gelohnt, die Familie Öllinger genießt die einzigartige Lebensqualität am Vierkanthof.

Bei der Renovierung der feuchten Mauern musste Josef allerdings „Lehrgeld“ zahlen. Dort wo man lediglich „Sanierputz“ auftrug, fiel der Putz aufgrund der Nässe nach 10 Jahren wieder von den Mauern. Erst jetzt zog man sich einen Spezialisten hinzu, der in gewissen Abständen Löcher ins Mauerwerk bohrte und diese mit Kautschuk ausfüllte. Die dadurch erreichte Feuchtigkeitsabdichtung führte zur Trockenlegung der Mauern. Die Erfahrung macht klug: Hätte man gleich einen Fachmann hinzugezogen, hätte man viel Arbeit und Geld sparen können.


 

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