Erlebnis-Bio-Bauernhof, Garsten

Erlebnisbiobauernhof
vulgo „Staudinger“
Anna und Josef Mörwald
4451 Garsten
www.naturerlebnisschule.at
 
Betriebliche Eckdaten
6,7 ha landw. genutzte Fläche (davon 3,3 ha Obstgarten)
Most- und Saftproduktion, Hofladen
Schule am Bauernhof, Kindergeburtstage, Workshops, Seminarort


Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?

Schon die Eltern wiesen den Weg zum Biobauernhof, was Josef Mörwald nach der Hofübernahme gleich in die Tat umsetzte. Zusammen mit seiner Frau Anna entwickelte er neue Konzepte, die eine innovative und nachhaltige Inwertsetzung der bäuerlichen Landschaft und des Wirtschaftens bringen sollten. Der Familie Mörwald ist es ein besonderes Anliegen, das allgemeine Wissen über das Wachsen, Gedeihen und Ernten von Lebensmittel den nächsten Generationen weiterzuvermitteln. „In einer so schnelllebigen und oft oberflächlichen Zeit ist es wichtig, die Menschen, vor allem die Kinder, wieder bewusst an die Abläufe der Natur heranzuführen“, so formulierten sie ihr Ziel.


Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?

Die Familie Mörwald stieß zufällig auf die Idee von „4H Farmen“ in Norwegen oder Schweden. Diese imponierte der Familie so sehr, dass sie selber auf eine Art Spurensuche gingen und sich solche Modellhöfe persönlich anschauten und im Jahr 2000 den ersten „4 H- Bauernhof“ in Österreich gründeten.
4H ist eine internationale Organisation für Kinder und Jugendliche. Der Name der Organisation stammt von den vier englischen Wörtern head, hands, heart und health (zu Deutsch etwa: Kopf und Hand, Herz und Gesundheit). Der Kerngedanke von 4H ist, ein ausgewogenes Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen und ihnen beizubringen, Verantwortung zu übernehmen. 4H organisiert in Zusammenarbeit mit Schulen Nachmittagsklubs, Wettbewerbe, Kurse und Schulungen. Meistens behandeln die Wettbewerbe und Schulungen Themen wie Natur und Umwelt, Unternehmungslust und Toleranz. Josef und Anni Mörwald ist es ein besonderes Anliegen, dass die jungen Besucher selber aktiv sind. Der Anschauungsunterricht am Bauernhof und in freier Natur lädt aber auch zum praktischen Anpacken ein; wodurch die Kinder einen Einblick in die Landwirtschaft und Natur erhalten.

Im 3,3 ha großen Obstgarten gedeihen viele Obstarten und –sorten, welche frisch vermarktet oder zu hochwertigen Säften und Moste veredelt werden. Auf den saftigen Wiesen weiden ein paar Mutterkühe mit ihren Kälbern, etliche Traunviertler Weidegänse, sowie einige Ziegen, Schafe, Hühner und Hasen.


Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?

Dieses neue Konzept wird als sehr gelungen betrachtet, weil Josef und Anna von der Vermittlung einfach überzeugt sind und sehr gerne mit den jungen Menschen arbeiten. Beide wissen aber, dass diese Arbeit mehr als „Mission“ zu sehen ist, denn wirklich Geld verdienen kann man damit nicht.

Als wichtig erachtet Herr Mörwald heute, dass seine eigenen Kinder voll in der Vermittlung dabei waren. „Ich zweifle, ob ich mir ohne Schule am Bauernhof, Natur- und Landschaftsführer, Mostsommelier, uvm., die Zeit genommen hätte, den eigenen Kindern die einzelnen Details erlebbar zu machen.“


 

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