Gast- und Landwirtschaft Garsten

GORFER Natur Gourmet
vulgo „Unterstraßer“
Reinhard und Veronika Gorfer
4451 Garsten
www.gorfernaturgourmet.at
 
Betriebliche Eckdaten
26 ha Grünland, 3 ha Wald
Mutterkühe mit Nachzucht als Biobetrieb, Angus und Gallaway-Rinder, Fleckvieh
Direktvermarktung von Rind- und Schaffleisch, Schnapsbrennerei, Most, Saft


Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?

Nach dem Tod der Großmutter im Jahr 2000 übernahmen der Reinhard und die Vroni das „Unterstraßer“. Bis dahin brachten der Haubenkoch und seine Frau, die seit jeher das Service leitete, unter anderem das Restaurant am Taborturm in Steyr hoch hinauf in den Gourmethimmel. Es zählte unter ihrer Führung zu den besten Restaurants Oberösterreichs!

Beide hatten bis dahin keinerlei Erfahrung mit der Landwirtschaft und Direktvermarktung. Sie wussten nur, dass sie den Hof, der seit den 1960er Jahren an die Justizanstalt Garsten als Außenstelle verpachtet war, zu einem Gastronomiebetrieb umbauen wollten.


Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?

Fünfzig Jahre lang war kein Groschen in den Vierkanthof „Unterstraßer“ investiert worden. Dementsprechend war auch der bauliche Zustand: das Obergeschoß zu Zellen umgebaut, alte Lehmböden und ein bröckelndes Mauerwerk. Umso bemerkenswerter ist es, wenn man das Ergebnis des nur eineinhalb Jahre dauernden Umbaus heute sieht.

Der Heurige wurde im September 2004 nach einer intensiven Bauphase eröffnet und mit zunehmendem Erfolg auf ungefähr 80 Sitzplätze erweitert. 2012 wurde die Hauskapelle restauriert und dem erstgeborenen Kind, der Dreifaltigkeit und dem Bauerntum gewidmet, was an den eigens angefertigten Fenstern ersichtlich ist.

Seit 2000 wird der Betrieb biologisch und extensiv bewirtschaftet. Der Rinderbestand hat sich in den letzten Jahren auf circa 50 Stück Galloways, Angus und Fleckvieh erhöht. Der Familie ist es besonders wichtig, die Entwicklung ihrer Tiere von Geburt an mitzuerleben, diese artgerecht bis zur stressfreien Schlachtung ohne Transportwege zu halten und das Fleisch mit optimaler Reifung zu leistbaren Preisen an ihre Kunden zu bringen.


Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?

Auch wenn sie mit den gesammelten Erfahrungen im Nachhinein manches anders machen würden, Vroni und Reinhard sind zufrieden und stolz darauf, was sie geschafft haben.

„Unsere Kinder sollen einmal selbst entscheiden können, was sie gerne machen möchten. Wir lassen sie Teil haben am Geschehen, damit sie sehen, dass die Arbeit ihren Eltern Spaß bereitet. Denn nur wenn sie das spüren, die positiven aber auch die weniger guten Seiten kennen lernen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass einer von beiden auch einmal in unsere Fußstapfen treten möchte“.


 

« Zurück