um 1630

Pestsäule bei der „Rohrmühle“ in RohrIm Zuge der strengen Maßnahmen der Rekatholisierung gehen viele Menschen in den „Untergrund“, um ihrer „lutherischen“ Religion weiter treu bleiben zu können (Geheimprotestantismus). Bei vielen Vierkanthöfen bietet die hofseitig gelegene Stube eine gute Möglichkeit, um abendliche Bibelrunden abhalten zu können, denn der Kerzenschein von der Stube konnte von außen nicht gesehen werden. Stubenböden, Wandkästen oder Truhen dienten als Verstecke für die evangelischen Bücher. Sogar „Kapellenzimmer“ mit evangelischen Bildern - besonders beliebt war das „Abendmahl“, sind in manchen Vierkantern noch erhalten. Die Zugänge zu diesen, damals verbotenen, evangelischen Beträumen waren meist über die Stallungen oder über den Innenhof angelegt.

Die Pest forderte im 17. Jahrhundert viele Opfer. Besonders schwere Pestjahre waren um 1630,1650 und von 1679 bis 1713. Pestsäulen erinnern an die Massengräber, die mit den vielen Toten angelegt wurden. Manche Höfe wurden aufgegeben, weil es aufgrund der Pest keine Nachkommen mehr gab.

Renaissancehof um 1640, „Regauergut zu Haimpersbach“ in Kremsmünster

 

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