Gewölbe

Gewölbe sind nach oben gewölbte Gebäudedecken, die nicht, wie Holzbalkendecken flach auf den Wänden aufliegen. Vor allem in den großen Stallungen, wo beachtliche Raumbreiten notwendig waren, stoßt man mit den begrenzten Längen der Holzbalken rasch an die Grenzen des Möglichen. Durch den Einbau von Gewölben, die sich selbst tragen, konnte dieses Problem gelöst werden.
Es gibt verschiedene Bautypen, die in Bauernhöfen (Vorhaus, Küche, Stallungen, Keller) zur Ausführung kommen.
Tonnen- und Kreuzrippengewölbe, böhmisches Gewölbe und Kugel- und Gurtengewölbe sind die häufigsten Formen. Sie alle leiten die aus der Nutzlast und dem Eigengewicht des Baumaterials entstehenden Kräfte als Drucklast auf Wänder und / oder Pfeiler / Säulen ab.
Seit dem Mittelalter ist das einfache Tonnengewölbe in den Kellerräumen vorherrschend.

Gratiges oder böhmische Steingewölbe können in das 16. Jahrhundert datiert werden. Kugel- und Gurtengewölbe werden in Stallungen hauptsächlich deshalb verwendet, um luftige und weite Räume für eine größere Stückzahl an Pferden oder Kühen zu haben.
Eine große Vereinfachung brachte das „Kugelgewölbe“, das bis zu sechs oder acht Meter Spannweite haben konnte. Säulen stützen das Gewölbe ab. Sehr gerne wurde es im Pferde- und Kuhstall verwendet. Gurtengewölbe finden sich häufig in Stallungen. Die Spannweite kann bis zu sechs Meter betragen, die Schubkraft wird in die meist starken Mauern abgeleitet. Wegen der großen Bedeutung der Viehwirtschaft finden sich oft Stuckverzierungen und Inschriften in diesen Gewölben.
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